Der 5. Jahrgang der Heinz-Sielmann-Schule findet neue, kreative Wege des Vorlesens.

v.l.n.r.: Hanna Post mit dem Buch „Biber undercover“, Nele Springer, Caitlyn Peuker mit Buch als Preis der Heinz-Sielmann-SchuleF

„Findet der Lesewettbewerb denn jetzt noch statt?“, fragen die Schülerinnen und Schüler der 5b. „In diesem Jahr leider nicht“, antwortet Stefanie Krone, Büchereileitung und Organisatorin des jährlichen Lesewettbewerbs aller Jahrgangsstufen der Heinz-Sielmann-Schule.

In der Weihnachtszeit hatten sich alle Fünftklässler in der Schülerbücherei ein Buch ausgeliehen, fleißig gelesen und sich auf die Vorstellung dieses Buches vorbereitet. Das Ziel war es, so gut zu lesen, dass man zum Lesesieger der Klasse gekürt wird und gegen die SiegerInnen der anderen fünften und sechsten Klassen vor einer Lehrerjury antreten darf. Doch anstatt Anfang Januar zurück in die Schule zu kommen, war erstmal lange Distanzunterricht angesagt. Klar war, dass der Lesewettbewerb Anfang Februar nicht stattfinden würde. Umso erfreulicher ist es, dass dies die Deutsch- und Klassenlehrerinnen nicht daran hinderte, trotzdem LesesiegerInnen zu ermitteln, bzw. jeden vorlesen zu lassen. So wurden Sprachnachrichten mit dem Lesebeitrag aufgenommen und verschickt oder Fünfergruppen gebildet und in einer Videokonferenz live vorgelesen. „Das war ganz schön komisch“, sagt Jason aus der 5b, „weil man auch lauter sprechen musste als sonst.“ Eine Mitschülerin fügt hinzu: „Manchmal hat sich derjenige, der als erstes dran war, nicht getraut. Dann hat jemand anderes angefangen und für etwa drei Minuten vorgelesen. Manchmal hat Frau Hohendorf den Timer aber auch ausgemacht, weil einige so schön gelesen haben.“ Anschließend bewerteten sich die Schülerinnen und Schüler der Kleingruppen gegenseitig. In der Klasse 5c ließ Klassenlehrerin Nicole Seiger die Sieger der Kleingruppen nochmal gegeneinander antreten, in der 5b standen die Sieger schneller fest: Alin Lütgert, Nele Springer und Caitlyn Peuker belegten in dieser Reihenfolge die ersten drei Plätze und wurden direkt, als es wieder in den Präsenzunterricht ging, von der Klassenlehrerin mit Schokolade belohnt. Stefanie Hohendorf sieht als Vorteil der Onlinevariante die Möglichkeit, den Lesewettbewerb in Kleingruppen durchzuführen. „So müssen die Schüler nicht so geballt zuhören, als wenn jeder jedem Punkte vergibt. Natürlich könnte man das so auch im Präsenzunterricht gestalten. Durch die Räume und Aufsichtspflichten ist es aber eher schwierig durchzuführen. Als klaren Nachteil habe ich zum einen das Gefühl eines Wettbewerbs vermisst. Zum anderen fehlte mir, dass die Schüler ihr Buch zum Anschauen weitergeben konnten.“

Nun hoffen alle darauf, im nächsten Schuljahr als SiegerIn der Klasse beim großen Lesewettbewerb dabei sein zu können. Bis dahin wird aber schon fleißig weitergelesen, nämlich aktuell „Biber undercover“. Dieses Buch erhielten alle FünftklässlerInnen kostenlos von der Buchhandlung Blume im Rahmen des „Welttag des Buches“. „Eigentlich besuchen wir die Buchhandlung Blume in jedem Jahr und deshalb liegt es nahe, dass wir das Buch auch in der Schule lesen und besprechen. Es ist ansprechend und auf das Alter der Kinder abgestimmt. Zudem gibt es viele differenzierte Materialien, sodass sowohl lesestarke als auch leseschwächere Schüler gut mit der Lektüre zurechtkommen“, sagt Lehrerin Stefanie Hohendorf. Caitlyn und Hanna aus der 5b finden das Buch gut: „Tobi und Selma sind Freunde und machen am Nachmittag allein im Chemieraum ihrer Schule Experimente.“ „Die beiden sind am Nachmittag allein in der Schule?“, fragt Stefanie Krone nach. „Ja, der eine Vater ist dort Hausmeister. Deswegen. Jedenfalls machen sie ein Experiment und der ausgestopfte Biber wird lebendig. Und mit dem wird’s nicht langweilig…“

Foto: Stefanie Krone